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Messe Dach und Holz 2012

Morgen geht es zur Messe Dach und Holz nach Stuttgart. Mal sehen was uns dort alles erwartet. Und gespannt bin ich darauf, welchen Eindruck die Messe auf meine beiden Azubis hinterlässt die mich begleiten werden.

Facharbeitermangel im Handwerk

Schon lange propagiere ich die Misere, dass wir im Handwerk nicht auf einen Facharbeitermangel zusteuern, sondern diesen bereits haben. Gute ältere Mitarbeiter sind den Belastungen auf dem Bau irgendwann nicht mehr gewachsen und aus meiner Generation sind viele dem Ruf der Industrie gefolgt. Mir selbst sind viele ehemalige Handwerker persönlich bekannt, die hier bei unserem grössten industriellen Arbeitgeber beschäftigt sind, dem Daimlerwerk in Wörth.
Ja und der Nachwuchs?
Ich bin ja selbst im Prüfungsauschuss der Gesellenprüfung tätig. Nun haben wir durchschnittlich gerade mal noch 10-15 Jugendliche die die 3 Jährige Ausbildung abschliessen wollen, im ganzen grossen Raum der Süd- und Vorderpfalz. Und das obwohl der Handwerker im Hoch- und Ausbau mit an oberster Stelle der Ausbildungsvergütungen steht. Hiervon gibt es dann wieder einige die direkt nach der Lehre das Handtuch werfen. Der ein oder andere wechselt in einen anderen Beruf und die 2-3 besten wagen relativ schnell bereits den Schritt zur Meisterschule. Wir mussten damals noch mindestens drei Jahre Gesellenzeit dazu nachweisen. Was bleibt sind dann vielleicht 5-8 Facharbeiter eines jeden Jahrganges.

Gestern hatte ich ein Gespräch mit einer Kundin welche mir die Problematik erklärte, dass auf Ihrer Baustelle keiner der (polnischen) Mitarbeiter des Rohbauunternehmens ausreichend gut deutsch sprechen würde um verständlich irgendwelche Wünsche oder Fragen zu besprechen. Und dabei hätte der Firmeninhaber noch einen Mitbewerber madig gemacht mit den Worter: Der andere würde nur mit Rumänen arbeiten.
Mich wundert das ganze natürlich nicht. Wo sollen die deutsprachigen Facharbeiter auch herkommen. Die Politik der letzten Jahre hat viele der verbliebenen guten Leute zur Selbständigkeit animiert. Und so gibt es nun immer mehr kleiner Betriebe wie auch den meinen mit max. 1-2 Mitarbeitern. Ich selbst suche auch bereits seit fast 2 jahren mehr oder minder aktiv noch einen Gesellen, ohne einen zu finden.

Und so schliessen sich dann wieder die Kreise die sich vor einem auftun wenn man in Auschreibungen wortwörtlich zu lesen bekommt:

Der Auftragnehmer hat dafür Sorge zu tragen, dass während der Ausführung seiner Leistungen immer mindestens ein fliessend deutsch sprechender Mitarbeiter seiner Firma auf der Baustelle anwesend ist.

Wo mag das alles noch hinführen?

http://www.gruenderlexikon.de/magazin/existenzbedrohender-facharbeitermangel-in-kleinen-handwerksbetrieben